Absinth

Absinth ist ein hochprozentiges, aromatisches Destillat, das traditionell aus Wermut, Anis und Fenchel hergestellt wird. Die Spirituose hat ihren Ursprung im 18. Jahrhundert in der Schweiz und wurde vor allem im 19. Jahrhundert in Frankreich populär – nicht zuletzt durch ihre Assoziation mit Künstlern und Literaten wie Van Gogh, Baudelaire oder Toulouse-Lautrec. Absinth gilt als intensiv, komplex und leicht bitter im Geschmack, wobei je nach Rezeptur zusätzliche Kräuter wie Melisse, Ysop oder Koriander zum Einsatz kommen können.

Typisch für Absinth ist sein hoher Alkoholgehalt, oft zwischen 55 % und 75 % Vol., sowie die sogenannte „Louche“-Reaktion: Wird kaltes Wasser hinzugegeben, trübt sich das Getränk milchig-weiss. Diese Reaktion entsteht durch ätherische Öle, insbesondere aus dem Anis. Der enthaltene Wermut bringt den bitteren Grundton, während Anis und Fenchel für süsslich-würzige Noten sorgen. Im Unterschied zu vielen Vorurteilen enthält moderner Absinth nur geringe Mengen des psychoaktiven Stoffes Thujon und wirkt nicht halluzinogen – der Mythos vom „grünen Dämon“ gehört längst der Vergangenheit an.

Absinth wird klassisch mit eiskaltem Wasser und Zucker genossen, wobei das Wasser langsam über einen Zuckerwürfel auf einem speziellen Absinthlöffel geträufelt wird. Pur getrunken ist er eher etwas für geübte Geniesserinnen und Geniesser. Heute erlebt Absinth eine Renaissance – sowohl als traditionelles Ritualgetränk als auch als Zutat in Cocktails. Hochwertige Absinths aus der Schweiz, Frankreich, Tschechien oder Deutschland bieten eine grosse stilistische Bandbreite – von krautig und trocken bis floral und mild.